Absichtsfragen – weshalb Trump hätte gewinnen können und weshalb zehnmal weniger grüne Autos gekauft werden, als Umfragen abbilden

Janus

Hypothetische Fragen können kaum je Rückschlüsse auf effektives Verhalten im Entscheidungszeitpunkt liefern. Dies weil Entscheidungen neuronal ausgelöst werden. Der Rahmen dazu wird durch die Identität der Befragungsautoren wie auch v.a. der Befragten selbst und dem entweder individuellen oder sozialen Kontext zum Zeitpunkt der Umfrage (und nicht zu einem zukünftigen Zeitpunkt) bestimmt. Fragestellungen können bis zu einem bestimmten Grad auf diese Komplexität abgestimmt werden, jedoch nie mittels einer sogenannten simplen „Gretchenfrage“. Dazu kommt, dass tatsächliche Ereignisse nicht nur durch frühere Handlungsabsichten der Betroffenen bestimmt sind, sondern zumeist durch komplexere Rahmenbedingungen, welche Handlungen neurologisch auslösen. Klicke das Bild!

Beitragsbild: Werner Trinkl

Abstimmungsumfragen: Das Auftauchen „schwarzer Schwäne“ richtig einordnen

Die Abstimmungsbefrager geben zu, dass es so selten wie „schwarze Schwäne“ vorkomme, dass ihre Prognosen falsch liegen. Tatsächlich stimmen die meisten umfragebasierten Prognosen nicht, wenn man den Massstab des statistischen Streubereichs anlegt. Diesen Massstab setzen sich die Umfrageforscher meist selbst, obschon Umfragen heutzutage aus Kosten- und Termingründen nicht mehr Zufallsstichproben abbilden, welche ja erst das Berechnen von Streubereichen erlauben würden.
Dort, wo die Prognose innerhalb des statistischen Streubereich zwar falsch liegt, ausserhalb jedoch in derselben Ausprägung wie das reale Resultat richtig, fällt dies nicht auf. Die Chancen, dass sie bei simplen „ja/ nein“-Fragen zutrifft, sind eh schon 50%! Die Umfrageforscher behaupten deshalb, sie lägen meistens richtig und Fehlprognosen seien „schwarze Schwäne“.
Das Abstimmungs- und Wahlverhalten wird von einer Reihe von situativen Faktoren und stets gegebenen Rahmenbedingungen bestimmt und ist deshalb weit komplexer, als die simplen „Gretchenfragen“ abzubilden vermögen. Klicke auf das Bild und lese dazu das pdf.

Beitragsbild: swan-177948_1920_pixabay.com

Glücksforschung – Missverständnis, Professionalität oder Gefälligkeit?

Die Vorstellungen von „Glück“ sind kulturspezifisch und zwischen gesellschaftlich unterschiedlichen Bevölkerungen resp. den gesellschaftspolitisch unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den „gemessenen“ Ländern nicht vergleichbar. In den westlichen/ kapitalistischen Wohlstandsländern weisen die hier eingebundenen Forscher regelmässig hohe Glückswerte auf. Dies gelingt am besten mit sogenannt merkmalsorientierten Methoden. Diese Methoden führen i.d.R. tatsächlich dazu, dass sich gegen 80% der Befragten als „glücklich“ artikulieren. Selbstmordraten, Alkohol- und Drogensucht, häusliche Gewalt, Scheidungsraten, Armut und Psychiatriepatienten bewiesen allerdings, dass derart erfragtes „Glück“ kurze Beine hat. Die Schlüsseltheorie, welche die angebliche Glückseligkeit widerlegt, ist das Konzept der Bruggemann’schen Zufriedenheitssegmente. Klicke das Bild und lese dazu den Fachbeitrag als pdf.

Beitragsbild: Hindrik S via Foter.com CC BY-NC-SA