Corona: Mittelstand zwischen Armuts- und Sterbequote

In der NZZ ist seit dem 6. April 2020 ablesbar, um was es der Wirtschaftslobby geht: Unabhängig von den damit verbundenen Todesfallrisiken, wird die Lockerung der Lebenseinschränkungen gefordert. Ein vorläufiger Höhepunkt dieser Polemik ist das im Leitartikel vom 18.4. geprägte Unwort „Seuchensozialismus“. Damit soll im Kontext der Coronapandemie fortgesetzt werden, was seit Jahren Konsequenz der zunehmenden – und von der NZZ beharrlich verharmlosten – Ungleichheitsentwicklung ist: Der Mittelstand verliert seine wirtschaftliche und gesellschaftliche Substanz. Kein Wunder, dass ein Leserbrief an die NZZ, welcher dieser Polemik entgegenhält, nicht als publikationswürdig erschien.

Bildquelle: angestellte.ch

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Die Schere im Kopf des Mittelstandes

Einkommens- und Vermögensscheren nehmen zu und entfernen den Mittelstand immer wie weiter von den obersten Einkommens- und Vermögensdezilen. In ihren Privilegien bedrohte Globalisierungsgewinnler wie Ems-Chemie Blocher und oder durch Kartelle und (zum Teil staatliche) Marktregulierungen geschützte Gewerbebetriebe vom Autoimporteur Frey bist zum Dachdeckermeister stellen sich unter stillschweigender Billigung der gleichfalls konkurrenzgeschützen Finanz- und Detailhandelsbranche an die Spitze des mittelständischen Unmutes und lenken diese Frustrationsgefühle auf Andersdenkende und Ausländer um. Damit verdecken sie geschickt ihre Positionen in den obersten Percentilen der Einkommens- und Vermögenspyramide.

Den urbanen, linksliberalen Eliten kann vorgeworfen werden, sie würden das Gesamtwohl aufgrund der Solidarität mit spezifische Zielgruppen, beispielsweise Immigranten und sozial Benachteiligte, Alleinerziehende Frauen, etc. aus den Augen verlieren und erst noch einen moralischen Überlegenheitsanspruch daraus ableiten. Das vereinfacht die Dramaturgie der rechtsnationalen Milliardäre und ihren politischen Adlaten. Weiterlesen …

Die Elefantenkurve und Ängste als Nährboden des Totalitarismus

Branko Milanovic zeigt in „Global Inequality“ auf, dass das Einkommen der Superreichen, welche 1% der Weltbevölkerung ausmachen, sich innerhalb von 20 Jahren verdoppelt hat. Das verfügbare Einkommen des sogenannten Mittelstandes in der westlichen Welt stagnierte. Das zeigt die sogenannte Elefantenkurve. Weiterlesen …

Beitragsbild: TimOve via Foter.com CC BY